„Rußland ist ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium.“
— Winston Churchill
1. Mysteriöses Territorium
Russland ist in der Tat ein geheimnisvoller Staat mit dem größten Territorium der Welt, welches sich über zwei Kontinente erstreckt und somit fast in allen geopolitischen Geschehnissen unserer globalen Welt involviert ist. Seine Position wurde in unseren Video-Analysen mehrmals betont und hervorgehoben, so dass in dieser Analyse auf die künftige Stellung der russischen Außenpolitik konzentriert wird. Die letzten Ereignisse der wirtschaftlichen Entwicklungen, vor Allem das Ausfahren der “Belt-and-road-Krallen” aus Peking nach Europa und Eurasien, zeigen, dass Moskau zwischen zwei großen Polen verblieben ist: der EU und China. Diese Position war vor rund fünf Jahren vielleicht nicht ganz zu bestimmen, aber heute ist sie mit verfestigter Ansicht zu nennen, dass Russland bald eine harte und möglicherweise eine sehr bittere Entscheidung seiner Geschichte treffen wird. Es geht nämlich um die Frage, in welche Richtung sich Moskau für die nächsten 25-50 Jahre orientieren sollte, um Im Lichte der Verhältnisse zu den Vereinigten Staaten geopolitisch zu überleben. Wir stellen zunächst fest, dass Russland und China Grenznachbarn sind und beide ihre Hauptwirtschaftszweige in Asien und Eurasien betreiben. Im Gegensatz zu China, ist jedoch Russland auch näher zum europäischen Kontinent und hält mit den meisten europäischen Staaten bilaterale Projekte aufrecht. In diesem Bezug wurden die Nord-Stream-Pipelines, die das russische Gas nach Deutschland und EU liefern (sollten), in der medialen Welt der letzten Jahre sehr bekannt. Dagegen hält jedoch auf der anderen Seite Washington mit seinen Forderungen an Brüssel und Moskau, um die Bilateralität nicht zu sehr zu vertiefen. Das heißt, einerseits stecke Moskau zwischen Peking und Brüssel und andererseits Washington den Druck ausübe, damit Brüssel seine Beziehungen zu Moskau nicht ausweite und dies wiederum zur Folge hätte, dass die Polarisierung Russlands zu China sich stärken, jedoch mit der Zeit von Peking abhängig sein würde, was wiederum zu einer gesamteinheitlichen Stärkung Pekings führen könnte. Soweit so gut? Nein, zu viele Konjunktive…Deshalb sieht es folgendermaßen aus:
2. Vodka pur oder mit einer Reisbeilage?
Für Moskau ist es deshalb wichtig eine baldige Entscheidung zu treffen, da Peking nicht mehr schläft und Biden ein neues geostrategisches Programm gegen Russland auf seinem Bürotisch zu unterschreiben hat oder hat er es doch ein wenig übertrieben?
Prognose: Bald wird die Zeit kommen, wo wir erneut die britischen und amerikanischen Hilfen, wie es während des zweiten Weltkrieges im Falle der Aufrüstung der roten Armee gegen die deutsche Wehrmacht der Fall war, für Moskau erkennen werden, um dieses Mal Moskau aber nicht mehr gegen Deutschland oder der EU, sondern Peking aufzurüsten. Diese Konstellationen haben wir in der Analyse “Das Labyrinth aus dem Westen” gezielt angesprochen, um aufzuzeigen, dass Biden den Vodka pur trinken müsste, um die Bindung Moskaus zu Brüssel nicht zu kappen und somit die Polarisierung in Eurasien zwischen Peking und Moskau im Gleichgewicht zu halten.
Die Analyse ist hier zu finden:
Sobald das amerikanische Programm für Russland ausgeschrieben werden sollte, wird sich Moskau für einen doppelten Weg entscheiden. Er wird sowohl die EU in seiner Hand zu halten versuchen und wirtschaftlich versorgen als auch mit Peking seine geopolitischen Konfliktzonen in Eurasien teilen und die Bedrohungen aus China nach Washington entkräften. Auf eine lange Dauer wird dieser Weg Moskau zwar retten, aber letztendlich in eine zwiespältige Situation bringen. Denn natürlich würden Peking und Moskau ihre so sehr begehrlichen bilateralen Projekten erweitern, jedoch auch zugleich im Schatten dieser Zusammenarbeit mit Hilfe ihrer geopolitischen entgegengesetzten Kräften ihre geostrategischen Ruinen ebnen, woraus Washington seinen stillen und schlauen Sieg erlangen würde.
3. Wirtschaftsfaktor – USA
Der hypothetisch prognostizierte “Sieg” Washingtons ist weiterhin aus der ökonomischen Perspektive zu betrachten. China exportiert heute (Stand: 2020) rund 19% seiner Güter nach Amerika. Nach Russland liegt der chinesische Exportwert bei ca. 1.7%. Selbst nach Jahrzehnten wird Washington die ökonomische Zügel in der Hand halten, bis eine Schwächung beider Staaten erzielt wird. Eine starke Abhängigkeit kann zwischen Moskau und Peking nicht erzielt werden, keine Frage, denn Moskau kann weder mit der chinesischen Wirtschaft noch infrastruktureller Organisation ihrer Demographie mithalten. Wenn der steigende Wirtschaftsfaktor für Moskau bei rund 1% liegt, liegt dieser Wert um das sechsfache bei rund 6% für Peking. Es sind somit gigantische Divergenzen in der Wirtschaft zwischen Moskau und Peking zu verzeichnen, wo der Erstere sich fast ausschließlich auf Energiewirtschaft konzentriert und der Letztere all seine ökonomischen Kräfte zur Schau stellt.
All diese Punkte führen zum Ergebnis, dass Moskau eine endgültige Entscheidung vor dem sich stärkenden Peking zugunsten seiner traditionellen und historischen Partnerschaft mit dem Westen treffen muss. Moskau muss sich entscheiden, um sich nicht in der chinesischen Abhängigkeit zu verirren. Eine kluge Entscheidung aus Moskau würde somit die Programme aus Washington und Brüssel aus geopolitischer Sicht der Zukunft wesentlich erleichtern.
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